Häufige Fragen


Allgemein

Die REFUNA AG versorgt in der Region Unteres Aaretal seit fast 40 Jahren mehr als 2’700 Kundinnen und Kunden mit günstiger und komfortabler Fernwärme. Als Hauptwärmequelle der REFUNA AG dient das Kernkraftwerk Beznau (KKB). Im Sinne einer vorausschauenden Planung und mit Blick auf die künftige Ausserbetriebnahme des Kernkraftwerk Beznau (KKB) wird mit dem Holzheizwerk eine alternative Wärmequelle zum Kernkraftwerk Beznau (KKB) entwickelt.

Mit dem Holzheizwerk werden im Sinne der Energiestrategie des Bundes die Erneuerbaren Energien weiter ausgebaut. Energie aus Holz ist CO2-neutral. Mit dem Holzheizwerk wird eine langfristige, CO2-freundliche, lokale, erneuerbare Energieproduktion sichergestellt.

Die Region hat ergiebige Wälder und kann ihren Holzrohstoff nutzbringend und umweltfreundlich liefern. Naturbelassenes Energieholz aus dem Wald sowie Restholz aus der Forstwirtschaft können sinnvoll zur Energiegewinnung recycelt werden.

Nachdem die Bohrungen in Basel, Zürich, St. Gallen und Lavey-les-Bains nicht erfolgreich waren, müsste die REFUNA AG ein weiteres Pilotprojekt anstossen, dessen Erfolg erst bekannt würde, wenn die erste Bohrung abgeteuft wäre. Dazu fehlt der REFUNA AG aber die Zeit und das nötige Risikokapital. Um den Wärmebedarf der REFUNA AG im gleichen Umfang wie mit dem Holzheizwerk abzudecken, würden drei bis fünf Geothermie-Anlagen benötigt.

Sonnenenergie wäre nur für die Abdeckung der Sommerleistung ein Thema. Primär soll aber für die Sommerversorgung vorhandene Abwärme aus der Kehrrichtverwertungsanlage Turgi (KVA) genutzt werden.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie rasch die Lebensdauer von Kernkraftanlagen neu eingeschätzt werden kann. Politische Entwicklungen ebenso wie technische Probleme beeinflussen diese Einschätzung. Die REFUNA AG muss ihren Kunden eine Versorgungssicherheit bieten, die unabhängig von äusseren Faktoren gewährleistet sein muss.

Darum präsentiert sich diese Frage für die REFUNA AG umgekehrt: Wenn die Lebensdauer von Beznau kürzer ausfällt als erwartet, was tun wir dann? Für diesen Fall muss die REFUNA AG mit einer bezahlbaren und politisch mehrheitsfähigen Lösung bereitstehen. Darum muss das Unternehmen die Ära nach Beznau jetzt schon planen. Die REFUNA AG arbeitet damit auch an einem Stück Energieunabhängigkeit für die Region.

Das Holzheizwerk Döttingen (HHWD) ist ein industrielles Werk, das auch eine gewisse Zeit für die Inbetriebsetzung und Optimierung benötigt. Damit Garantiefristen ausgenützt werden können, wird das Holzheizwerk Döttingen (HHWD) in Betrieb genommen, sobald es gebaut ist. Die Übergangsphase von Wärme aus dem Kernkraftwerk Beznau (KKB) auf Holzwärme wird definiert, wenn Termin, Wärmepreis und Strompreis besser abschätzbar sind.

Mehrere dezentrale Anlagen würden in der Summe mehr wertvolles Industrieland beanspruchen als eine kompakte, zentrale Anlage. Die Bewilligungsverfahren würden ein Vielfaches kosten. Der Brennstoffbedarf würde sich nicht ändern. Holzlogistik, Betrieb und Unterhalt würden viel aufwändiger.

Damit Synergien genutzt werden können und die Versorgungssicherheit verbessert wird, schliessen sich heute kleinere Wärmeverbunde zu grösseren Einheiten zusammen. (Basel-Land Ergolztal, Rheinfelden). Die REFUNA AG hat die Verbindungsleitungen zwischen den Gemeinden bereits gebaut und amortisiert. Sie sollen deshalb genutzt werden.

Das Holzheizwerk Döttingen (HHWD) muss im Winter den ganzen Wärmebedarf der REFUNA AG produzieren können. Im Sommer steht somit genügend Produktionskapazität zur Verfügung, um die Kunden auch ohne Kehrichtverwertungsanlage Turgi (KVA) versorgen zu können. Wärme ab der Kehrichtverwertungsanlage Turgi (KVA) wird bevorzugt, weil sie bei der Kehrichtverwertung so oder so anfällt und somit im Sommer wertvolles Holz eingespart werden kann.

Holz

Der Wald des Kantons Aargau ist der drittgrösste Holzlieferant der Schweiz. In 20 Sekunden wächst eine Holzbank von 40 x 40 x 250 cm nach. Im Kanton Aargau wachsen pro Jahr rund 400’000 m3 Holz nach. Da bereits ein grosser Teil des Aargauer Waldes gut genutzt wird, muss das Waldholz aus einem Umkreis von rund 150 km beschafft werden

Gemäss kantonaler Energiestrategie energieAARGAU setzt sich der Kanton für die Verwendung von Holz zur Energiegewinnung ein. Dabei hat eine regionale Nutzung Vorrang, um Transportwege kurzzuhalten und eine hohe lokale und regionale Wertschöpfung zu erreichen. Der Rohstoff Holz soll zudem durch eine optimierte Kaskadennutzung ressourceneffizient verwendet werden (Verwendung von Holz als Baustoff vor der Nutzung als Rohstoff für die Energieproduktion).

Die für das Holzheizwerk vorgesehen Mischung von Brennstoffen – 40 % Frischholz; 60 % Restholz aus dem holzverarbeitenden Gewerbe und unbehandeltes, unproblematisches Altholz – entspricht der durch die kantonale Energiestrategie angestrebten Kaskadennutzung.

Die Holzvergasungstechnologie steckt noch in den Kinderschuhen und es sind erst kleinere Anlagen mit rund 1 MW thermischer Leistung verfügbar. REFUNA AG benötigt aber eine zuverlässige und erprobte Technologie um ihre Kunden im Winter garantiert mit Wärme versorgen zu können. Der Energiebedarf der REFUNA AG ist gross genug, um später allenfalls Pilotprojekte mit neuen Technologien einbinden zu können.

Wer mit Holz heizt, heizt im CO2-Kreislauf der Natur. Denn die Verbrennung von Holz setzt gleichviel CO2 (Kohlendioxid) frei, wie die Bäume im Verlauf ihres Wachstums der Atmosphäre entzogen haben. Die gleiche Menge CO2 gelangt in die Umwelt, wenn das Holz ungenutzt im Wald verrottet. Heizen mit Holz ist deshalb CO2-neutral und trägt nicht zum Treibhauseffekt (globale Klimaveränderung) bei. Im Gegenteil: Jedes Kilogramm Heizöl, welches wir durch Holz ersetzen, entlastet unsere Atmosphäre um mehr als 3 Kilogramm CO2.

Quelle: Bundesamt für Energie (BFE)

Der Verwaltungsrat der REFUNA AG wird bis im Herbst 2023 aufgrund der gemachten Erfahrungen und den dannzumaligen Kostensituation entscheiden, ob der Fixpreis verlängert werden kann.

Der Energieholzmarkt ist zurzeit stark in Bewegung. Seit dem Ukrainekrieg wollen alle ihre Oel- und Gasheizungen umbauen. Das Alt- und Restholz wird aus einem Umkreis von ca. 150 km stammen, das Frischholz aus ca. 100 km. Unter Berücksichtigung von Verfügbarkeit und Preis soll Frischholz aus der Region bezogen werden. Das Holzheizwerk Döttingen (HHWD) möchte das Liefergebiet zurzeit nicht weiter einschränken um sich der Marksituation im 2027 entsprechend anpassen zu können. (AXPO Tegra bezieht zurzeit 99 % aus der Schweiz)

Ja, aber nur ohne PVC-Beschichtung.

Anlieferung

Auf dem lokalen Zubringer (Beznaustrasse – Chutzeweg oder Beznaustrasse – Badstrasse) verursacht das Vorhaben einen gesamten Verkehr von rund 9’500 Lastwagenfahrten pro Jahr (d.h. 4’750 Hinfahrten und 4’750 Rückfahrten). Bei einer angenommenen hälftigen Aufteilung der Transporte in beide Hauptrichtungen nach Norden und Süden, würde sich der durchschnittliche tägliche Verkehr (DTV) je um 13 LKW erhöhen, was einen sehr geringen Einfluss auf die bestehenden Verkehrsbelastungen von ca. 15’000 DTV hat.

Bahntransporte sind erst ab einer Distanz von 100 km zielführend und wirtschaftlich umsetzbar. Mit der SBB und Logistikfirmen werden verschiedene Möglichkeiten geprüft die dann in die Hauptuntersuchung der Umweltverträglicheitsprüfung einfliessen.

Kosten

Eine Wärme, die aus einem zugekauften Rohstoff Holz hergestellt werden muss, wird immer teurer sein, als eine Nutzung von Abwärme, die sonst ungenutzt in die Umwelt abgegeben werden müsste. Nach heutigen Kenntnissen wird der Wärmepreis inkl. Jahresgrundkosten auf rund 13 – 15 Rp./kWh ansteigen. Das bedeutet für ein Einfamilienhaus einen Anstieg von 60 – 80 CHF/Monat. Bei Kostenvergleichen wird ein Vollkostenvergleich empfohlen.

Der Vollkostenvergleich berücksichtigt sämtliche Kosten der Heizungsanlage (Brennstoff-, Betriebs- und Kapitalkosten) und vergleicht diese mit den Kosten anderer Heizsysteme. Dabei ist zu beachten, dass Fernwärme-Hausstationen über 30 Jahre amortisiert werden können, wogegen andere Heizsysteme, wie z.B. Wärmepumpen bereits nach 15 Jahren amortisiert sein müssen.

Abhängig davon, ob die Anlage auch Strom produzieren kann, rechnen wir zurzeit mit rund 90 Mio. CHF Investition.

Umwelt

Für die Reinigung der Rauchgase werden Gewebefilter eingesetzt. Bei der Verbrennung von Alt-/Restholz sind zwingend Gewebe-/Schlauchfilter (anstatt Elektrofilter) einzusetzen, damit der Staub ausreichend herausgefiltert wird. Zur Reduktion der Stickoxide (NOx) werden die Feuerungen mit einer SNCR-Anlage ausgerüstet.

(Bei der selektiven nichtkatalytischen Reduktion (SNCR) reagiert Ammoniak mit dem schädlichen Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) aus dem Rauchgas zu harmlosem Stickstoff (N2) und Wasser.)

Die Rauchgasreinigung einer grossen Anlage kann generell besser ausgelegt und betrieben werden als wenn in jedem Haushalt eine kleine Holzheizung betreiben würde.

Die Asche wird in geeignete Deponien gemäss der Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) eingelagert. Ab 2026 werden die Vorschriften angepasst.